Die BLS möchte im Chliforst in Riedbach auf buchstäblich “grünster Wiese” eine Werkstätte bauen. Die Werkstätte würde wertvolles Kulturland verbauen, die Gäbelbach-Schutzzone massiv beeinträchtigen, es müsste Wald gerodet werden und zusätzlicher Pendler- und LKW-Verkehr würde unnötig durch verschiedene Gemeinden geleitet.
Aus obigen Gründen verfasste ich im Namen der Oeko-Gruppe Laupen und Umgebeung eine Stellungnahme zur Vernehmlassung des Richt- und Sachplans Verkehr. (Stellungnahme als PDF)
Wir beantragen auf den Standort Chliforst-Nord zu verzichten.
Der Standort Chlyforst-Nord weist grobe Mängel in Bezug auf die in der Bundesverfassung verbriefte nachhaltige Entwicklung auf. Die Werkstätte würde wertvolles Kulturland verbauen, die Gäbelbach-Schutzzone massiv beeinträchtigen, es müsste Wald gerodet werden und zusätzlicher Pendler- und LKW-Verkehr würde unnötig durch verschiedene Gemeinden geleitet.
- Die Zufahrt soll durch den Spil-Wald geführt werden, dabei ist der Waldweg vom Heggidorn her keinesfalls für die hohe Anzahl Pendlerfahrten, noch viel weniger für schwere LKWs, geeignet. Da grosse LKWs nicht kreuzen können, ist ein Ausbau der Strasse mit zusätzlichen, nicht bezifferten Rodungen und eine Befestigung der Strasse unumgänglich. Aus diesen Gründen müsste womöglich später sogar eine neue Strasse gebaut werden, direkt von Riedbach zum Autobahnanschluss. Diese würde noch mehr Waldfläche beanspruchen.
- Der Autobahnanschluss Mühleberg ist kein Vollanschluss. Richtung Murten kann weder ab der Autobahn, noch auf die Autobahn aufgefahren werden. Motorisierter Individualverkehr (MIV) und LKW-Verkehr Richtung Westen würde durch Ortschaften wie Mühleberg und Gümmenen geführt. Ein Teil des Verkehrs würde den Anschluss Bern-Brünnen benützen und führte dann zu erheblichen Verkehrsbelästigungen in Frauenkappelen und Riedbach.
- Die BLS lässt die Bevölkerung zum Ausmass des zukünftigen Verkehrs (MIV und LKW) im Dunkeln, was das Mitspracherecht der betroffenen Anwohner dahingehend tangiert, dass sie sich kein klares Bild von der Situation machen können.
- Das Gebiet im Chlyforst weist viele unterschiedliche Landschaftstypen auf mit Wald, Bächen und Büschen mit kleinräumig gegliederter Fauna und Flora und ist für die Erhaltung der Biodiversität wichtig.
- Die betroffene Kulturlandfläche des Standortes Chlyforst-Nord befindet sich vollumfänglich auf Fruchtfolgeflächen.
- Eine Rodung von Wald erachten wir für diesen Zweck gemäss RPG als unzulässig.
- Die Werkstätte beeinträchtigt die Veloroute Laupen – Bern.
- Die Begleitgruppe wurde von der BLS geleitet und womöglich auch beeinflusst. Betroffene Nachbargemeinden wie Frauenkappelen wurden nicht einbezogen. Während der Kulturlandschutz durch die Vertreter der Landwirtschaft vorhanden war, blieb der Waldschutz ohne entsprechende Vertretung.
Wichtige Fragen sind im heutigen Stadium offen – oder sind bewusst von der BLS nicht aufgegriffen worden. Daher lässt sich der Standort Chliforst aus unserer Sicht nicht in die Planung aufnehmen. Auch wegen der widersprüchlichen Aussagen von SBB und BLS betreffend der Notwendigkeit des Standorts erachten wir es zum jetzigen Zeitpunkt als voreilig, einen oder mehrere Werkstättenstandorte in den Richtplan bzw. den Sachplan SIS aufzunehmen.
Grundsätzlich erachten wir den Bau der geplanten Anlage an diesem Standort aus umweltschützerischen Gründen als nicht zu verantworten. Es muss zwingend eine andere Lösung gefunden werden, selbst dann, wenn diese nur mit gewissen Stand-ortnachteilen zu realisieren wäre.